AGL-Exkursion

14. Juni 2005 / Erica Portmann und Fredy Müller

Die diesjährige Exkursion der AG Landwirtschaft vom 28./29. Mai 2005 stand unter dem Thema «Holz - ein vielseitiger Rohstoff aus der Natur». Bei strahlendem Sonnenschein traf sich eine kleine Gruppe in Buttisholz. Die Exkursion der AGL führte durch einen Holzverarbeitungsbetrieb, enthielt ein Referat zu Biosphäre Entlebuch und endete im KKL in Uffikon.

Eine Firma gibt Vollgas

Herr Tschopp führte uns im Schatten meterhoher Bretterpakete in die Thematik der Schalungsplattenherstellung ein. Die Firma Tschopp stellt unter der Marke Buttholz einzig diese Platten her, als einzige in der Schweiz und mit hoher Effizienz. Interessant waren aber auch die Ausführungen zur Problematik der Unternutzung des Schweizer Waldes. Um die Fräs- und Hobelspäne zu nutzen, stellen sie seit Februar Holzpellets her, der ideale Ersatz für Heizöl in Einfamilienhäusern. Sie sind aus einheimischem Material, ohne Zusatzstoffe, CO-neutral und die Heizung ist ebenso bedienungsarm, wie eine Ölheizung.

Eine Region macht vorwärts

Danach fuhren wir auf den Bauernhof Wellsberg im hügeligen Luzerner Hinterland in Willisau, wo wir auch übernachteten. Vorher erwartete uns ein interessantes Referat über das Unesco Biosphärereservat Entlebuch. Es ist nicht einfach die Entlebucher von Neuem zu überzeugen. Doch mit genügend Zeit und einem dicken Fell reift jede gute Idee zu einer Lösung heran. Das Entlebucher Freizeitangebot wurde immer besser koordiniert, um den weltweiten Sommertourismus in die Innerschweiz zu locken. Weitere Projekte sind im Gang wie zum Beispiel ein Konzept für die wirtschaftliche Milchproduktion und -verarbeitung im Entlebuch, um die Wertschöpfung in der Region zu halten. Den Abend liessen wir mit einem Spaziergang und gemütlichen Beisammensein, beim Jassen und Plaudern ausklingen.

Der Glückliche Bauer erzählt

Nachher brachen wir auf ins KKL (Kunst und Kultur auf dem Land) nach Uffikon. Wo uns der glückliche Bauer Bernhard Zemp mit einer interessanten Spezialführung erwartete. Die Kunst wurde zur Nebensache. Auf seinem Betrieb ist alles etwas verkehrt, nicht nur die umgekehrten Bäume, die für Schlagzeilen sorgten. Das wichtigste für Erfolg ist die Überzeugung, denn wer überzeugt ist, steht auch hinter seinem Produkt: Der Käser hinter dem Käsebuffet, der Bauer grilliert das Fleisch seiner Hochlandrinder selber. Menschen lieben Geschichten: Also verkauft er nicht Produkte, sondern eine Geschichte, die an ein Produkt gebunden ist. Am Nachmittag hatten wir die Gelegenheit, vier Fruchtweine zu degustieren. Eigentlich die einzigen Produkte die er wirklich herstellt. Alles andere sind Geschichten, Aussicht und Natur. Alles Dinge, die sowieso vorhanden sind. Wer aber den Besuchern die Augen dafür öffnet, kann auch Geld verlangen.

Zu guter Letzt machten wir uns auf den Weg zum Kraftort. Einige nutzten die Gelegenheit, am Kraftort einen Jass zu klopfen, andere zogen ein Nickerchen vor. Eigentlich kann man die Landjugend nicht in Worte fassen, man muss sie erleben. Unglaublich aber Landjugend!