Rally in Schottland

5. September 2005 / Anita Eggenberger

Das Rally der Rural Youth Europe vom 16. bis 23. Juli 2005 in Schottland war mit unzähligen Highlights gespickt...

Ohne gross nachzudenken, hatte ich mich im Frühling für das europäische Rally in Schottland angemeldet. Eigentlich nur, um einmal nach Schottland zu gelangen und somit ein weiteres Land zu sehen. Unter dem Motto «One Europe - Many Cultures» konnte ich mir nicht viel vorstellen. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde und ob meine Englisch-Kenntnisse ausreichen würden. Bei einem vorgängigen Treffen lernte ich die anderen vier Mädels aus dem Schweizer-Team kennen. Spätestens da war klar, dass es eine geniale Woche werden würde!!

Mit einer offiziellen Eröffnungszeremonie wurde das Rally am 16. Juli 2005 in der Strathallan School in Schottland eröffnet. Es war sehr interessant, alle TeilnehmerInnen mit ihren traditionellen Kostümen aus den verschiedenen Ländern zu sehen, obwohl ich mich in meiner Tracht alles andere als wohl fühlte.

Die Schule, in der wir die Woche verbrachten, war genial. In den verschiedenen Häusern hatten wir Einzel- oder Zweier-Zimmer. Die Abende verbrachten wir jeweils im «Common-Room», wo sich unsere gut besuchte Bar befand.

Bei «Ice-Breaker Activities» lernten wir auf spielerische Art erstmals andere TeilnehmerInnen kennen. Mit den TeilnehmerInnen aus Deutschland und Österreich kam ich als erstes ins Gespräch, nach und nach lernten wir aber auch die Leute aus Schweden, Finnland und Norwegen, sowie jene aus Irland, Schottland und England kennen. Nur schon die Tatsache, Leute zu kennen, die aus faszinierenden, mir noch unbekannten Ländern kommen, war genial.

Am Sonntag versuchten wir uns in den berühmten Highland-Games. Beim Tuk-o-war, was man in der Schweiz Seilziehen nennt, kam der Teamgeist so richtig zum Tragen. Wir zogen während der ganzen Woche gemeinsam an einem Strick. Und auch die allmorgendlichen Strapazen aus dem Bett zu kommen, kannten mit der Zeit alle. Die Abende in der Bar wurden lang, aber in diesen Nächten entstanden interessante Gespräche und aus den Gesprächen entstanden Freundschaften! Freundschaften verbinden Europa - One Europe - Many Cultures.

Täglich hatten wir verschiedene Gruppenarbeiten zu bewältigen, meist in gemischten Gruppen, um die anderen TeilnehmerInnen kennen zu lernen. Um das schöne Schottland kennen zu lernen, wurden viele Exkursionen organisiert. Wir hatten riesiges Glück mit dem Wetter und konnten Schottland bei schönstem Wetter geniessen.

An den Abenden beim Spanferkel-BBQ oder beim Limbodance, beim Erlernen der schottischen Tänze oder am grossen Finale Dinner in der Stadthalle von Perth kam der Spass nicht zu kurz.

Für mich das eindrücklichste Erlebnis war der Gastfamilien-Tag. Obwohl ich mich ganz und gar unwohl fühlte, als ich alleine in eine fremde Familie «musste». Für einen Tag nahm uns ein Mitglied des Young Farmer Clubs (Landjugend in Schottland) auf. Während die meisten TeilnehmerInnen mit ihren Gastfamilien weitere Burgen und Schlösser besichtigten, hatte ich die Möglichkeit, den Arbeitsalltag von meinem Gastbruder Lewis kennen zu lernen. Mit ihm als Kartoffel-Kontrolleur lief ich an jenem Tag über zehn verschiedene Kartoffelfelder. Dies mag langweilig klingen, es war aber genial und interessant. Bei schönstem Wetter, völlig in der Natur draussen, lernte ich dies und jenes über Kartoffeln!

Ich konnte es kaum glauben, als am Freitagabend das Rally vorbei war. Es war schon ein seltsames Gefühl, sich verabschieden zu müssen mit dem Gedanke im Hinterkopf, die meisten Leute nie wieder zu sehen?

Traurig aber wahr! Zum Glück gibt es E-Mails, um mit einigen TeilnehmerInnen in Kontakt zu bleiben, und unzählige Fotos, die an die geniale Woche in Schottland erinnern!