Bauernolympiade

12. Januar 2006 / Erica Portmann

Als ich am Sonntagmorgen auf dem Festgelände eintraf, staunte ich nicht schlecht. Auf dem «Sitenhof» wimmelte es schon von Teilnehmern und Zuschauern.

Um 10.00 Uhr erklärte der Postenchef den bereits anwesenden Gruppen, wie der Parcours ablaufen sollte. Darauf machten sich die ersten 10 Gruppen voller Tatendrang an die Posten, wo bereits die Betreuer vom Postenchef informiert wurden. Die restlichen 9 Gruppen starteten aus Platzgründen etwas später.

Die erste Panne gabs schon kurz nach dem Start. Die Heugabel, diente nicht lange ihrem Zweck und zerbrach schon nach wenigen Würfen, wie mir ein Postenbetreuer erzählte. Zum Glück stand eine Ersatzgabel bereit. Kurios ging es beim Rasenmäher-Rennen zu und her. Da die Wiese vom Tau noch etwas feucht war und die Bahn doch schon rege benutzt wurde, bildete sich eine glitschige Rennbahn. Bei jeder Kurve mussten die Postenbetreuer gegen das Kippen des Rasenmähers ankämpfen.

Über den Mittag verpflegten wir während zwei Stunden Non-Stopp die Festbesucher. Die Festwirtschaft war nicht gewappnet für so einen grossen Ansturm, was den Zuschauern sehr viel Geduld abverlangte.

Nach dem Mittag zeigte sich Petrus von seiner besseren Seite und erfreute uns mit Sonnenschein. Somit konnte die ausgesteckte Rasenmäherbahn trocknen. Ein Teilnehmer schaffte es dennoch, den Rasenmäher zu kippen. Dieses Ereignis wurde zum grossen Publikumsmagnet. Die Lacher konnte man bis in die Festwirtschaft hinunter hören. Als Nervenkitzel gab es den Baggerposten. Er kam vor allem bei den Teilnehmern gut an, weil die Meisten zum ersten Mal einen Bagger bedienen durften. Beim Schubkarren schieben nahm es ein Teilnehmer so ernst, dass er aus lauter Geschwindigkeitsrausch in einen Baum fuhr. Den Vorfall überstanden Fahrer und Passagier ohne Schaden.

Wie viele Personen passen in eine Schubkarre? Diese Frage liessen die Thurgauermöstler nicht ungeklärt und posierten für ein Gruppenfoto auf der Schubkarre. Beim Traktor ziehen, mit dem Veloantrieb, gab es ab und zu etwas rote Köpfe, wog der Traktor doch ca. 1.5 Tonnen und es zählte die Zeit. Beim Strohballenweitwurf sah es zeitweise etwas gefährlich aus. Wenn die Strohballen mit 16-18 Kilo eher quer anstatt gerade nach vorne flogen, mussten sich die ZuschauerInnen in Acht nehmen.

Die TeilnehmerInnen gaben sich grosse Mühe beim Absolvieren der Posten. Zwei Mitstreiter vom TV Ehrendingen lieferten sich ein Strohballe Wettwerfen. Der Beste schaffte sage und schreibe 6.20 Meter. Eine doch beachtliche Leistung.

Ich hätte nicht erwartet, dass die Bauernolympiade auf so reges Interesse stossen würde. Den ganzen Tag waren viele begeisterte ZuschauerInnen anwesend. Die Bauernolympiade ist und bleibt etwas Einmaliges.