Ins Netz gegangen

11. Oktober 2010 / Norbert Rechsteiner, Olma Messen

In der Halle 9.2 diskutierten Landjugendmitglieder pro und kontra Facebook. Welches sind die Chancen und Gefahren eines solchen Netzwerkes? Diese und andere Fragen beantworteten Fachleute aus theologischer Sicht und aus der Sicht eines privaten, aktiven Bloggers.

Facebook ist eine Website zur Bildung und Unterhaltung sozialer Netzwerke, die der Firma Facebook Inc. mit Sitz im kalifornischen Palo Alto gehört. Gegründet wurde Facebook vom Amerikaner Mark Zuckerberg im Jahre 2004 als Student der Harvard University. Anfang 2010 erklärte Zuckerberg, dass er „Privatsphäre“ nicht mehr zeitgemäss finde. Er begründete seine Ansicht damit, dass die Privatsphäre inzwischen ein überholtes Konzept sei, weil mehr und mehr Nutzer immer mehr von sich im Internet preisgeben.

Spontan und schnell

Heute zähle Facebook in der Schweiz rund 2.5 Millionen Nutzer, weltweit etwa 500 Millionen, erklärte Diskussionsleiter Martin Schilliger einleitend. Innerhalb eines Jahres habe sich die Anzahl Nutzer mehr als verdoppelt. Etwa 50 Prozent aller User logge sich täglich ein. Jeremy Kunz, privater und aktiver Blogger, nutzt Facebook, um mit bestehenden und neuen Bekanntschaften im In- und Auslandständig in Kontakt zu bleiben. „Wir können uns spontan und schnell austauschen." Die Hemmschwelle sei geringer. Wenn Facebook einen Beitrag zu einem besseren Zusammenleben leiste, sei dies sicherlich gut. Für ihn, so der Theologe Daniel Schmid Holz von der Arbeitsstelle kirchliche Erwachsenenbildung St.Gallen, habe diese Internet-Plattform aber noch nicht zu einem besseren Leben beigetragen. Bringt Facebook Zeitprobleme? Natürlich könnte die Zeit auch anders genutzt werden, räumte Jeremy Kunz ein. Er gab aber zu bedenken, dass innert kürzerster Zeit auf Veranstaltungen, Treffen, Angebote verschiedenster Art etc. eingegangen werden könne. „Sind Menschen ohne Facebook manchmal von der Gesellschaft ausgeschlossen?“, fragte Martin Schilliger. Daniel Schmid, selbst Nutzer dieser Internet-Plattform, verneinte dies. „Ich kann mir die Informationen auch über Radio und Zeitungen einholen.“ Wie sieht es mit der Privatsphäre bei der Anwendung dieses Netzwerkes aus? Jeremy Kunz: „Ich muss nicht alles preisgeben.“ Es sei möglich, Sperren einzubauen. Daniel Schmid zweifelte daran, dass die persönlichen Informationen stark nach verschiedenen Zugriff-Möglichkeiten unterschieden werden. Vor allem bei Kindern und Jugendlichen bestehe die Gefahr, dass Infos freigegeben werden können, die dem Leben nicht förderlich sind. „Ich bin überzeugt davon, dass viele Menschen nicht alles Persönliche freigeben wollen“, gab der Theologe zu bedenken. Ein Forumsbesucher appellierte an den richtigen Umgang mit dem Instrument Facebook. Jeremy Kunz gab unmissverständlich zu verstehen, dass jeder Nutzer für seinen Auftritt im Facebook selber verantwortlich sei.

Motor streikte und Gebläse verstopfte

Viel Publikum zogen die vier Wettspiele der Landjugendgruppen in der Arena an, die mit einer Darbietung vom Trychlerclub Dreien, Toggenburg eröffnet wurde. Während ein Chörli der Landjugendgruppe Säntis sang, transportierte ein „Pfer-degespann“ Biber, die an eine Holzwand gehängt werden mussten. Sieben ver-netzte Zwerge der Landjugend Alttoggenburg absolvierten einen Hindernislauf. Streue durch ein Heugebläse liessen die Landjugendgruppe Churfirsten. Zum Gaudi des Publikums streikte zuerst der Motor, und als dieser endlich anlief, verstopfte sich später noch das Heugebläse. Unter Mithilfe von Schleuderbrettern baute die Zürcher Kantonal-Landjugend mit Strohballen einen Turm. Zum Wettsieger erkürte das Publikum die Zürcher Kantonal-Landjugend.