Kurs «Alles im Griff..?!»

2. März 2007 / Annette Kohler, Anita Eggenberger

Der Vorstand der Schweizerischen Landjugendvereinigung organisierte am 18. Februar 2007 einen Kurs zum Thema «Alles im Griff..?!». Wie gehen wir mit Zeitmanagement und Motivation um? Alles-im-Griff-haben strebt jede und jeder an. Dieses Ziel ist jedoch nie voll erreichbar. Einzelne Etappen aber gut lernbar. Mit dem Kurs «Alles im Griff?!» erhielten die TeilnehmerInnen Einblick für einen bewussten Umgang mit der Zeit.

Sind Zeitdiebe nur negativ?

Unter der Leitung von Ulrich Buess, Sabine Hunger und Annette Kohler (AGRIDEA Lindau) lernten wir, was uns vom Lernen oder Arbeiten abhält. Ein grosser Zeitdieb ist beispielsweise die Ablenkung: Beim Arbeiten werden wir zum Beispiel von ankommenden E-Mails oder beim Suchen einer wichtigen Information im Internet abgelenkt. Wir meinen, jede SMS sofort beantworten zu müssen, jeden Anruf entgegennehmen zu müssen, dadurch lassen wir uns ablenken.

Auch Perfektionismus kann ein Zeitdieb sein. Dabei hilft die Frage, wie viel Wichtigkeit eine Sache trägt; ob zum Beispiel eine Excel-Tabelle erstellt werden muss oder ob ein handgeschriebener Zettel reicht. Zeitdiebe können auch positive Wirkung haben. Der Perfektionismus bringt oft mehr Anerkennung und Selbstzufriedenheit hervor. Für manche Personen ist der Arbeitsweg ein Zeitdieb, andere Leute brauchen die einstündige Fahrt morgens um wach zu werden, abends um abzuschalten.

Die 21 TeilnehmerInnen suchten Lösungsideen, wie die Zeitdiebe in den Griff zu bekommen werden könnten. Dabei kamen Resultate zum Vorschein, welche gut umsetzbar sind.

ABC-Analyse rege diskutiert

An Tagen, an denen wir viele Aufgaben und Tätigkeiten zu bewältigen haben, ist es wichtig, Prioritäten zu setzen. Die ABC-Analyse kann uns dabei helfen. Ist die Aufgabe wichtig und dringend, gehört sie zu den A-Aufgaben. Diese Aufgaben haben erste Priorität und können nicht delegiert werden. B-Aufgaben sind wichtig, aber im Moment nicht dringend, sie werden in Bälde angepackt. C-Aufgaben sind dringend, aber längerfristig nicht wichtig. Diese Aufgaben können auch einmal weggelassen werden, es entsteht kein Schaden. Über diese Strategie wurde rege diskutiert, ob sie im Alltag wirklich so umsetzbar ist.

Eine weitere Überlegung zum Thema Prioritäten-setzen war die Zielsetzung fürs Leben. Persönliche Ziele, welche wir uns für die nächsten Jahre bewusst setzen, dürfen in unserem Leben eine grosse Rolle spielen!

Stress ist nicht gleich Stress

Wenn sich Stress bemerkbar macht, hat man meistens nicht mehr alles im Griff. Stress kann unterschiedliche Wirkungen haben. Es gibt den Eu-Stress, die Art von Stress, die man als Herausforderung wahrnimmt und positiv auf uns wirken kann, und es gibt den Di-Stress, welcher bedeutet, dass der Aufgabendruck zu fest auf uns lastet. Längerfristig kann eine solche Anspannung zu gesundheitlichen Schäden führen.

(Ent)spannende Übung

Mit einer mentalen Übung merkten wir, wie sehr wir uns durch unser Denken beeinflussen können. Ein positiver Umgang mit uns selbst und unserem Umfeld motiviert und gibt uns Energie. Ein einfaches Beispiel ist der morgendliche erste Blick in den Spiegel: sich anlächeln und einen guten Tag wünschen lässt die Hormone schon hüpfen und bringt unseren Geist und Körper in gute Form. Und die ist auch gegen aussen sichtbar.

Weiter behandelten wir das Nein-sagen, die Leistungskurve und die Umsetzung der Kursinhalte in den Alltag. Es ist nicht möglich, dass für alle TeilnehmerInnen die Lösungsansätze des «Alles im Griff»-Haben zutreffen. Die Praxis wird es zeigen, welche Methode zur Zeitgewinnung für wen hilfreich ist.

Blitzlicht

Für KursleiterInnen und TeilnehmerInnen war der Kurs ein erfolgreicher Anlass, an dem kein Gähnen und keine Langeweile aufkam. Die Motivation der Landjügeler zum Kursinhalt kam gut zum Vorschein und der Tag verlief mit bester Laune in geselliger Gemeinschaft. Aufgrund grosser Nachfrage findet ein zweiter Kurs «Alles im Griff?!» am 3. Juni 2007 in Lindau ZH statt.