«all what I do, I do with fun»

3. Oktober 2012 / Jolanda Keller

Im Frühsommer 2012 besuchte uns für drei Tage eine Gruppe lettischer 4H Leiter, im Alter zwischen zwanzig und siebzig Jahren in der Region Bern.

 

Der Grund des Besuches war, die Schweizer Landjugend als Organisation kennen zu lernen und zu sehen was die Jugendlichen in der Schweiz, auf dem Land und in der Stadt, in ihrer Freizeit machen. Wie sie sich engagieren und motivieren, welche Möglichkeiten überhaupt schon bestehen und nicht zuletzt auch um die Schweizer Kultur zu erleben.

Alle gesammelten Erfahrungen sollten ihnen helfen, das über zwei Jahre dauernde Youth in Action Projekt «All what I do, I do with fun» zu inspirieren und ihnen Ideen zu geben, was man in Lettland auch umsetzen könnte.

 

 
 


Das Hauptthema dieses Projekts war es, benachteiligte Jugendliche zwischen acht und fünfzehn Jahren, vor Allem auf dem Land, in Aktivitäten zu integrieren. Zum Beispiel wurde Gemüse angezogen, welches dann verkauft wurde oder Handarbeiten gemacht, um ein bisschen Taschengeld damit zu verdienen. Die Herausforderung für die Leiter bestand darin, mit möglichst einfachen Mitteln etwas Nutzbares hervor zu bringen, welches den Jugendlichen auch Freude bereitete.

http://sphotos-h.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-snc6/199460_4089424867602_310997801_n.jpgJugendliche in Lettland sollen motiviert werden, aktiv zu sein, sie sollen fühlen, dass «etwas machen» Freude bereitet.

Durch die Wirtschaftslage, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus und allgemeine soziale Ungleichheiten in Lettland, scheint es für Viele geringe Möglichkeiten zu geben, etwas Sinnvolles zu tun. Durch das Engagement von 4H sollen diese Vorurteile aber vernichtet werden, um eine aktive Zukunft anzugehen.

Nun, im Herbst 2012 zwei Jahre nach Beginn, kam das Projekt zum Abschluss.

 

 
  http://sphotos-f.ak.fbcdn.net/hphotos-ak-snc6/284034_4089427107658_1511165163_n.jpg


Zu der «Project-Closing-Ceremony» durfte ich für drei Tage nach Lettland reisen und erfahren, wie die gesammelten Eindrücke im letzten Jahr angewendet wurden und die Menschen inspiriert haben. In ihren eigenen Projekten, die im ganzen lettischen Staat stattgefunden haben, konnten viele initiativreiche Sachen umgesetzt werden. Die Lettinnen und Letten sind stolz auf ihre Nationalität und Identität. Sie sind motiviert für eine bessere Zukunft in ihrem Land zu kämpfen und offen andere Ideen anzuwenden.

Ich durfte drei sehr intensive, beeindruckende und lehrreiche Tage in Riga und Umgebung verbringen. Ein Land, das ich praktisch nur von der Landkarte kannte, wurde mir mit offenen Armen von den 4H Aktiven mit  seinen gegensätzlichen, schönen und grauen Seiten gezeigt. Verstärkt haben sich die Eindrücke einmal mehr durch die Besuche mit der jungen Lettin Randa, dem Voluntary von 4H Ignazio aus Spanien und seiner lettischen Freundin auf dem Erntedankmarkt mit einem Haufen selbstgemachten Produkten und lettischer Musik, dem Ausgang in Riga, Besuch im Nationaltheater, Jugendzentrum in Sigulda, der Herbststimmung in der Region und vielem Mehr. Gerne werde ich wieder zurückkehren um noch mehr von diesem spannenden Land zu sehen und erfahren.