40 Jahre Landjugendgruppe Gäbris

12. Mai 2010 / Judith Husistein

Die Landjugendgruppe Gäbris erfreute an ihrer Jubiläumsunterhaltung auf verschiedenste Weise. Musikalisch, akrobatisch, humorvoll und mit viel schauspielerischem Talent gestalteten die jungen Leute einen fröhlichen Abend für alle Generationen.

Immer wieder ist es ein schönes Bild, wenn die Landjugendgruppe Gäbris im Oberstufenzentrum Gais ihre Unterhaltung durchführt. Denn wo sonst sieht man so viele aufgestellte, strahlende junge Frauen und Männer in roten T-Shirts, welche bereit sind, ihren Gästen mit grossem Einsatz einen unbeschwerten Abend zu bescheren? Ungefähr 75 Mitglieder- grösstenteils aus dem Mittel- und Vorderland- hat der Verein, der dieses Jahr seinen 40. Geburtstag feiert, und es waren wohl fast alle am Unterhaltungsabend im Einsatz.

Musik und Tanzeinlage

Präsidentin Christina Fitze aus Walzenhausen freute sich spürbar, gegen 500 Gäste in der blumengeschmückten Halle begrüssen zu können, bevor einige Mitglieder dies auch auf musikalische Weise machten. Begeisterung ernteten einige Sänger mit einem durch das Ländlertrio Wilti-Gruess bekannt gewordenen Lied. «Doch die Chatz chonnt wieder», hiess es da. Und der schöne, anhängliche Landjügeler im Katzenkostüm holte sich die Streicheleinheiten auf wirklich unwiderstehliche Weise. -Eine rassige, akrobatisch anmutende Tanzeinlage erforderte Kraft und Geschicklichkeit von den drei Paaren und bei mancher Figur hielten die Zuschauer den Atem an.

Überraschung gelungen

Überraschungsgäste waren im Programm angekündigt worden. Und die Überraschung ist gelungen. Die vier jungen Männer der A-Capellagruppe «The Cappas» aus Stein zogen das Publikum augenblicklich in ihren Bann. Einerseits mit ihrem musikalischen Repertoire vom Zäuerli bis zum englischen Liebeslied, andrerseits besonders mit ihrem köstlichen Humor. Man glaubte wirklich fast, einen typischen Deutschen, knorrigen Innerrhoder, eingefleischten Bündner und charmesprühenden Westschweizer vor sich zu haben. Und dass die vier «Nichtlandjügeler» in der Pause Essen servierten, machte sie besonders sympathisch.

Eine gute Truppe

Es zeigte sich auch dieses Jahr, dass die Landjugend immer wieder talentierte Theaterspieler und -spielerinnen hat. «D Junggselle-WG» hiess das Lustspiel in zwei Akten. Florian Schoch, Röbi und Heinz Bodenmann schienen in den Rollen des alternden Robbie, machohaften Geri und lausbubenhaften Timo sämtliche Vorurteile über Junggesellen zu bestätigen, wie eine Strichliste ihrer weiblichen Eroberungen weismachen wollte. Jeder brüstete sich mit seinen Erlebnissen und doch war alles ganz anders. Nach einigen Turbulenzen und Missverständnissen klärte sich die Sache auf. Mia, Loredana und Alex, verkörpert von Jeanette Sturzenegger, Annelies Signer sowie Jacqueline Bürki durften ihre Angebeteten in die Arme nehmen. Einzig Manuela Frei als Carla ging leer aus. Wer sie aber wutentbrannt, mit funkelnden Augen und laut keifender Stimme erlebt hatte, hätte wohl ohnehin ehrliches Bedauern mit einem Mann an ihrer Seite gehabt.- Regisseur Andreas Schefer hat die Rollen gut besetzt und wohl manche Stunde mit seiner Truppe geübt, bis jedes sich in seiner Person wohlfühlte, deutlich sprach und überzeugend auftrat. Es hat sich gelohnt!

Geburtstagskuchen für alle

Nach einer weiteren musikalischen Einlage der Landjugendmitglieder und dem zweiten Auftritt der A-Capellagruppe erklang ein vielstimmiges „Happy birthday“ zum 40. Geburtstag des Vereins. Mit Freude genossen alle Gäste den feinen offerierten Geburtstagskuchen, der in Form von vielen langen Rouladen mit brennenden Wunderkerzen in den Saal gebracht worden war. Anders als andere Vereine konnte die Landjugend natürlich keine noch aktiven Gründungsmitglieder ehren. Landjügeler sind meist nicht viel mehr als zehn Jahre im Verein und oft endet die „Landjugendkarriere“ mit der Heirat oder Familiengründung. Und hin und wieder soll es sogar vorkommen, dass eine Liebe in der Landjugend ihren Anfang nimmt. Doch wenn auch niemand auf Lebenszeiten in der Landjugend sein kann; etwas vom legendären Landjugendvirus bleibt wohl in allen, die einmal dabei waren.

Plaudern, tanzen, geniessen

Nach dem Programm gelang es der «Alpen GmbH» spielend, viele Tanzfreudige jeden Alters auf die Bühne zu locken. Wer es etwas beschaulicher mochte, genoss in der Kaffeestube bei den Klängen des Ländlertrio Wilti- Gruess etwas Süsses und die Kontaktpflege wurde in der Bar grossgeschrieben. Wie gewohnt verstanden es die Landjügeler, eine Unterhaltung zu organisieren die Freude bereitete, mit nur wenig externer Unterstützung die ganze Arbeit zu bewältigen, und trotzdem das Fest auch selber zu geniessen.